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Atommacht wider Willen?
10.02.2005
Zu dem Bericht ¬ÑU.S. Nuclear Weapons in Europe¬ì des Natural Resources Defense Council, dass rund 480 US-Atomsprengköpfe in Europa lagern, erklärt Angelika Beer MdEP:¬ÑDie Lagerung von 480 U.S.-Atomsprengköpfen in Europa steht in besorgniserregendem Widerspruch zu allen Sicherheitsinteressen Europas nach dem Kalten Krieg und gefährdet die Handlungsfähigkeit Europas im Kampf gegen Massenvernichtungswaffen.
Daß 60 der insgesamt 150 in Deutschland lagernden Atombomben im Kriegsfall Deutschland zur Verfügung stehen sollen, verstößt gegen den Geist des Nichtverbreitungsabkommens und ist hochgefährlich. Im Interesse unserer eigenen Glaubwürdigkeit darf Europa nicht mit zweierlei Maß messen. Doppelte Standards bieten anderen Staaten neue Argumente in ihrem Streben nach der Atombombe und schwächen die Europäische Vermittlungsposition im Atomstreit mit dem Iran.
Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht, nicht erst aus der amerikanischen Presse zu erfahren, was in Büchel, Nörvenich und Ramstein lagert. Die Bundesregierung muss hier für Transparenz sorgen und ihre eigene Informationspolitik ändern. Gleichzeitig fordere ich die Bundesregierung auf, die Initiative in der EU zu ergreifen, den Bush-Besuch am 22. Februar in Brüssel zur Aufklärung über die nuklearen Bestände und die strategischen Absichten der USA in Europa zu nutzen und auf einen Abzug der Waffen zu drängen.
Die bestehenden nuklearen Arsenale Europas müssen so schnell wie möglich und im Gleichschritt mit den russischen Arsenalen abgerüstet werden. Insbesondere müssen die U.S.-Atomwaffen am östlichen Mittelmeerraum abgezogen werden. Atomwaffen in der Region dürfen nicht zur Rechtfertigung einer atomaren Aufrüstungsspirale im Nahen und Mittleren Osten herhalten. Unser Ziel ist ein atomwaffenfreies Europa in sicherer Nachbarschaft.¬ì
Bericht „U.S. Nuclear Weapons in Europe“
© 2004 - Angelika Beer, MdEP.
Dieser Text ist Teil des Internetauftritts von Angelika Beer, MdEP.
www.angelika-beer.de
