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Angelika Beer
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Z¸ndete Nordkorea wirklich eine Atombombe?

11.10.2006

Seoul/Br¸ssel - Niemand weiþ bislang, was sich tats”chlich am Montag in Nordkorea abgespielt hat. Weder die gemessene Ersch¸tterung noch Emis- sionen lassen bislang auf eine Atomexplosion schlieþen. Lediglich die Ÿuþerungen aus Nordkorea legen dies nahe. Dennoch ging auch gestern die politische Diskussion weiter. Wie auch die Suche nach einer L–sung.

Auþer Russland hat bislang niemand die Angaben Nordkoreas best”tigt, wonach das kommunistische Land einen unterirdischen Atomwaffentest unternommen hat. Anlagen zur Erfassung von Erdbeben haben Ersch¸tterungen gemessen, die zu einem kleinen Test passen w¸rden.

Wissenschaftler und Regierungen versuchen herauszufinden, ob ein kleiner atomarer Sprengsatz explodiert, ob der Test einer viel gr–þer angelegten Atombombe misslungen ist oder ob es sich m–glicherweise sogar um eine konventionelle, nicht nukleare Explosion gehandelt hat. "Im Moment gibt es ¸berhaupt keine Klarheit", sagt der Physiker Andrew Davies vom Australischen Institut f¸r Strategie und Politik (ASPI) gestern.

Ein US-Regierungsvertreter sagt, die Geheimdienste ben–tigten mehrere Tage, um herauszufinden, was geschehen sei. Dies k–nnte unter anderem durch Messungen geschehen, die ein amerikanisches Spezialflugzeug unternehmen kann. Es ist speziell daf¸r ausgelegt, radioaktive Partikel in der Luft festzustellen. S¸dkorea rechnet mit rund zwei Wochen, die noch vergehen k–nnen, bis Klarheit herrscht.

Auch die Hinweise auf die Gr–þe des atomaren Sprengsatzes - oder was immer zur Z¸ndung gebracht wurde - sind nicht eindeutig und bed¸rfen noch einer gr¸ndlichen Auswertung.

Unabh”ngig von diesem Spekulationen nahm der internationale Druck auf Pj–ngjang gestern zu. Die f¸nf Vetom”chte des Weltsicherheitsrats und Japan setzten ihre Beratungen ¸ber Sanktionen fort. China schlieþt wirtschaftlichen Sanktionen nicht mehr aus.

Nach Auffassung der Gr¸nen-Politikerin Angelika Beer m¸ssen die USA direkte Verhandlungen mit Nordkorea aufnehmen, um eine Eskalation nach den Atomwaffentests Pj–ngjangs zu verhindern. Die sollten allerdings international eingebunden sein. "Es helfen nur internationale Verhandlungen unter Beteiligung der USA, bei denen die Vereinigten Staaten auch etwas anbieten. Das ist der einzige Einfluss, den die USA als Weltmacht noch nehmen k–nnen, wenn sie denn ¸berhaupt noch Einflussm–glichkeiten haben", sagte die Europa-Abgeordnete der Gr¸nen dem Hamburger Abendblatt. Die Chance zu bilateralen Gespr”chen zwischen Amerikanern und dem Regime in Nordkorea sei vertan, so Beer. Die USA h”tten zu viel an Glaubw¸rdigkeit verloren.

Sanktionen gegen Nordkorea seien durch die neue Haltung Chinas zwar m–glich. "Doch m¸ssen wir uns fragen, was denn da noch zu sanktionieren ist. Wenn China die wirtschaftlichen Beziehungen zu seinen Nachbarn nun auch noch zur¸ckf”hrt, w¸rde die Bev–lkerung in Nordkorea noch st”rker leiden und das Regime dort isoliert sich um so mehr", sagte Angelika Beer.

Hamburger Abendblatt

 

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Dieser Text ist Teil des Internetauftritts von Angelika Beer, MdEP.
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