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Angelika Beer
MdEP

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Srebrenica-Gedenktag: Die Schande nicht vergessen

15.01.09

Zur Entschließung des Europäischen Parlaments, zum Gedenken an das Massaker von Srebrenica einen Erinnerungstag einzuführen, erklären Angelika Beer, sicherheitspolitische Sprecherin und außenpolitische Koordinatorin der Grünen/EFA und Gisela Kallenbach, Mitglied der Südosteuropadelegation:

"Endlich hat das Europäische Parlament fraktionsübergreifend die jahrelange Forderung der Grünen umgesetzt, einen Gedenktag für das Massaker der bosnisch-serbischen Armee an der muslimischen Bevölkerung am 11. Juli 1995 in Srebrenica einzurichten.

Fast 14 Jahre nach dieser europäischen Tragödie in Bosnien-Herzegowina verneigen wir uns in tiefer Trauer vor dem unsagbaren Leid, das den Menschen während des Bosnien-Krieges widerfahren ist. Der Gedenktag ist der beste Weg, den Opfern des Massakers, stellvertretend für alle ethnisch motivierten Gräueltaten in den Staaten Ex-Jugoslawiens ein ehrendes Andenken zu bewahren und gleichzeitig eine deutliche Botschaft an zukünftige Generationen zu richten, dass Hass, Gewalt und Mord kein europäischer Weg für Konfliktlösungen sind. Rat und Kommission sowie die Länder des Westbalkans sind aufgefordert, den 11. Juli in ganz Europa zum Tag des Gedenkens an den Völkermord von Srebrenica zu erklären.

Doch Gedenken allein reicht nicht aus. Noch immer ist General Mladic, einer der Hauptakteure, und viele seiner Kollaborateure auf freiem Fuß. Wir appellieren daher an die verantwortlichen Politiker endlich die Kriegsverbrecher vor Gericht zu stellen.

Wir dürfen den Westbalkan nicht vergessen und müssen die ehemalige Konfliktregion mit aller Kraft dabei unterstützen, die Vergangenheit zu bewältigen und die hässlichen Wunden des Krieges zu verarbeiten. Die Staaten Ex-Jugoslawiens müssen wieder auf einander zu gehen. Die Versöhnungspolitik Willy Brandts sollte dafür ein Beispiel sein und die europäische Perspektive für alle Westbalkan-Staaten ein lohnenswertes Ziel.
Wir Europäer aber müssen uns gewahr werden, wie wichtig Einigkeit und geschlossenes Handeln in extremen Situationen sind und wie groß die Schande des Nichthandelns."

 

© 2004 - Angelika Beer, MdEP.
Dieser Text ist Teil des Internetauftritts von Angelika Beer, MdEP.
www.angelika-beer.de

 

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