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Angelika Beer
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Serbien: Inhaftierung des Kriegsverbrechers Karadzic Zeichen des guten Willens

22.07.2008

Zur Festnahme des bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic durch serbische Sicherheitskräfte erklären die grünen Europaabgeordneten Gisela Kallenbach, Mitglied der Delegation für Südosteuropa (SEE) und Angelika Beer, sicherheitspolitische Sprecherin und außenpolitische Koordinatorin der Grünen/EFA:

"Große Erleichterung und Freude löste die gestern bekannt gewordene Festnahme des seit mehr als einem Jahrzehnt flüchtigen Karadzic bei uns aus. Insbesondere für die Opfer aus Bosnien-Herzegowina stellt dies eine lange überfällige Genugtuung für die schweren Verbrechen in den 1990er Jahren dar. Karadzic gilt neben dem immer noch flüchtigen bosnisch-serbischen General Ratko Mladic als einer der Hauptverantwortlichen für serbische Kriegsverbrechen während des Bürgerkrieges in Bosnien-Herzegowina (1992-1995). Er stand vor allem wegen des Massakers von Srebrenica, bei dem im Sommer 1995 rund 8000 Muslime getötet wurden, auf den weltweiten Fahndungslisten.

Mit der Inhaftierung zeigt Serbien erstmals einen ernsthaften Willen mit dem internationalen Strafgerichtshof zusammenzuarbeiten und einen Beitrag zur Aufklärung serbischer Kriegsverbrechen zu leisten. Die neue Regierung hat nun, als letzter Staat Westbalkans, den Weg Richtung Europa eingeschlagen. Dies unterstreicht ihren Willen zur Umsetzung der Vorbedingungen des im April unterzeichneten Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA). Das kurz vor den Wahlen mit Serbien geschlossene SAA tritt nur in Kraft, wenn Belgrad vollständig mit dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien kooperiert und auch den letzten noch gesuchten Kriegsverbrechers Mladic ausliefert."

 

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Dieser Text ist Teil des Internetauftritts von Angelika Beer, MdEP.
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