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"Israel hat jedes Maß verloren"
13.07.2006
Die Grünen-Europaabgeordnete Beer hat sich besorgt über die Lage in Nahost geäußert. Angesichts des sich zuspitzenden Konflikts forderte sie eine sofortige Sondersitzung des so genannten Nahost-Quartetts.
Die Nahost-Expertin der Grünen im EU-Parlament, Angelika Beer, hat angesichts des israelischen Angriffs auf den Libanon die internationale Gemeinschaft zum Handeln aufgefordert. ¬´Das Nahost-Quartett muss sofort zu einer Sondersitzung zusammenkommen mit dem Ziel einer Deeskalation¬ª, sagte Beer der Netzeitung. ¬´Wer jetzt keinen Deeskalationsversuch unternimmt, der quittiert damit, dass die 'Roadmap' nur noch ein Stück Papier ist.¬ª
Die ¬´Roadmap¬ª ist ein vom sogenannten Nahost-Quartett (UNO, USA, EU und Russland) ausgearbeiteter Friedensplan mit dem Ziel der Beilegung des Nahostkonfliktes verwendet. Ziel ist ein friedliches Nebeneinander Israels mit einem unabhängigen palästinensischen Staat.
Der Konflikt sei ein ¬´Prüfstein¬ª dafür, inwieweit das Nahost- Friedensengagement der internationalen Gemeinschaft noch ernst genommen werde, betonte Beer. Sie schlug vor, auch die diplomatischen Beziehungen zu Iran zu nutzen, ¬´damit Teheran Druck auf die Hisbollah ausübt, die entführten israelischen Soldaten freizulassen¬ª.
Nach den Übergriffen der südlibanesischen Hisbollah hatte Israel eine Offensive gegen den Libanon eingeleitet. Bei der heftigsten Militäraktion zwischen den beiden Staaten seit Jahren bombardierte die israelische Armee den Flughafen Beirut und begann mit einer Seeblockade des Landes. Mindestens 44 Zivilisten sollen getötet worden sein. Die Hisbollah feuerte ihrerseits rund 60 Raketen auf Nordisrael ab.
Beer verurteilte die Angriffe Israels als Kriegsakt. ¬´Israel hat jedes Maß verloren¬ª, sagte sie. ¬´Die Entführung von Soldaten rechtfertige nicht eine Kriegshandlung dieses Ausmaßes; auch Israel hat eine Friedenspflicht für den Nahen Osten.¬ª Mit der Bombardierung des Flughafens in Beirut bekomme man keine Soldaten frei, betonte sie. Im Gegenteil: ¬´Es ist zu befürchten, dass der Konflikt noch mehr außer Kontrolle gerät und terroristische Organisationen wie die Hisbollah gestärkt werden.¬ª
Dietmar Neuerer / Netzeitung
© 2004 - Angelika Beer, MdEP.
Dieser Text ist Teil des Internetauftritts von Angelika Beer, MdEP.
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