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Angelika Beer
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Ein Blick hinter die rechten Kulissen

03.06.2008

80 Seiten Aufkl”rung ¸ber Strategien, Machenschaften und Strukturen von NPD und Naziszene

Von Markus Drescher

Die neue Brosch¸re ªBraune Gefahr f¸r Deutschland´ gibt einen fundierten Einblick in rechtsextreme Entwicklungen in Deutschland und Europa.

Rechtsextremismus hat viele Gesichter ñ vom Fascho-Skin, ¸ber den NPD-Anzugnazi bis hin zum hilfsbereiten Nachbarn. Die einen tragen ihre Gesinnung offen zur Schau, bei anderen muss man genauer hinsehen und -h–ren. Genau das hat der Journalist Andreas Speit getan und seine Erkenntnisse in der neuen Brosch¸re ªBraune Gefahr f¸r Deutschland´ zusammengetragen, die letzte Woche in Berlin vorgestellt wurde.

In acht Kapiteln erh”lt der Leser eine Einf¸hrung in rechte Strukturen, Umtriebe und Ideologien. ªDen Kampf gegen Rechtsextremismus muss man auf allen Ebenen f¸hren´, sagt Angelika Beer, Europaabgeordnete der Gr¸nen und Herausgeberin der Brosch¸re. Dementsprechend breit ist das Informationsangebot zu den unterschiedlichen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und deren Auftreten.

Ein Schwerpunkt des 80-seitigen Heftes liegt auf dem Wirken der NPD. Diese habe ªeine eindeutige F¸hrungsrolle in der rechten Szene in Deutschland´ ¸bernommen, schreibt Beer in ihrem Vorwort. Drei Kapitel beleuchten deshalb Strategien, parlamentarische Arbeit, Vernetzung und kommunale Verankerungen der rechtsextremen Partei, geben aber auch Einblick in Partei- und Szeneinterne Konflikte. Klar benannt werden zudem die ªLeerstellen, wo die NPD Fuþ fasst´, so Speit: Freizeitangebote, Hartz IV- und Jugendbetreuung.

Gerade Jugendliche und junge Erwachsene stehen im Fokus rechtsextremer Agitation. Schon seit langem haben die Nazis erkannt, dass Musik ein wichtiges Transportmittel f¸r ihre Ideologie ist ñ und f¸r jeden Geschmack ist etwas dabei im Rechtsrockangebot von hart bis zart. Identit”tsstiftend f¸r die Szene wirken daneben auch einschl”gige Kleidungsmarken, beides zu erhalten unter anderem ¸ber gewinnbringende rechte Versandh”ndler. Und meistens die Finger im Spiel: die NPD oder einzelne Parteimitglieder. Auch diesen Komplex rechtsextremer Vernetzung, das Zusammenspiel von NPD, Musik, Ideologie und Kommerz bereitet Speit in seinem Text anschaulich auf.

Unter der Ðberschrift ªWir leben Kameradschaft´ gibt er einen Einblick in szeneeigene Strukturen, wie die ªHeimattreue Deutsche Jugend´ und die bisher noch wenig beachtete Rolle rechtsextremer Frauen, die zum Beispiel im ªRing Nationaler Frauen´ und der ªGemeinschaft Deutscher Frauen´ organisiert sind.

Doch nicht nur mit den Rechten selbst besch”ftigt sich Speit Auch die Vers”umnisse von Politik, Justiz, Polizei und Medien im Umgang mit rechten Straftaten und Umtrieben werden aufgezeigt: Wegschauen, Verharmlosen, Leugnen ist noch immer allzu oft die Devise ñ Aufkl”rung, diejenige der Brosch¸re, um mehr Menschen zum hinsehen, erkennen und handeln zu gewinnen. Damit es m–glichst viele werden, sei das Heft ein ªniedrigschwelliges Angebot´, sagt Speit. So liegt die St”rke der Analysen, die auch europ”ische Entwicklungen mit einbeziehen, denn auch im leichten Themenzugang, vielen Beispielen und der Verst”ndlichkeit.

Neues Deutschland

 

© 2004 - Angelika Beer, MdEP.
Dieser Text ist Teil des Internetauftritts von Angelika Beer, MdEP.
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