Direkt zur Navigation

Angelika Beer
MdEP

Sie sind hier: angelika-beer.de | Themen | Schwerpunkt: Iran

zurück zu: Schwerpunkt: Iran

Iranische Parlamentarier-Delegation erstmals im Europ”ischen Parlament

Br¸ssel, 09.-11.10.2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ungeachtet der Tatsache, dass der Streit um das iranische Atomprogramm jetzt vor dem UN-Sicherheitsrat gelandet ist und die Diplomatie der Regierungen stockt, brauchen wir mehr Dialog zwischen vom Volk direkt gew”hlten Parlamentariern aus Europa und dem Iran. Nachdem der Vorstand der EP-Delegation f¸r die Beziehungen mit Iran bereits April 2005 den Iran besucht hatte, konnte Angelika Beer als Pr”sidentin der Delegation am 9. Oktober 2006 erstmals seit Bestehen dieser Parlamentariergruppe eine Delegation des iranischen Parlaments, Majlis, im Europ”ische Parlament begr¸þen. In einer gemeinsamen Sitzung diskutierten die iranischen und europ”ischen Parlamentarier in aller Offenheit das gesamte Spektrum der gemeinsamen Beziehungen.

 

 

 

 

 

 

 


Geleitet wurde die iranische Delegation von Mahmoud Mohammadi, dem Vorsitzenden des auþenpolitischen Ausschusses des Majlis. Auch eine Frau - Elham Aminzadeh - und ein Vertreter der j¸dischen Minderheit - Moris Motamed - waren als Mitglieder der Delegation nach Br¸ssel gekommen.

Neben Treffen mit den Fraktionsspitzen der Gr¸nen, der Konservativen, der Sozialdemokraten und der Liberalen stand eine dreist¸ndige Diskussion mit der EP-Delegation f¸r die Beziehungen mit Iran des EP auf dem Programm der Iraner. Beide Seiten begr¸þten, dass dieses Treffen trotz der derzeit angespannten Lage im Konflikt um das iranische Atomprogramm stattfinden konnte, als besonders wichtiges Signal. "Gerade angesichts der gegenw”rtigen Spannungen in den offiziellen diplomatischen Beziehungen auf Regierungsebene brauchen wir ein st”rkeres zivilgesellschaftliches Engagement in unseren gegenseitigen Beziehungen", so Angelika Beer.

Die Diskussion der beiden Parlamentarier-Delegationen drehte sich zun”chst um die Handelsbeziehungen, besonders um das derzeit auf Eis liegende Kooperations- und Handelsabkommen zwischen der EU und Iran. Es wurde deutlich, dass beide Seiten sich eine intensivere Handelskooperation w¸nschen und dass die Verhandlungen zum Abkommen inhaltlich weit fortgeschritten sind. W”hrend allerdings die Iraner das Abkommen und den vom Iran angestrebten Beitritt zur Welthandelsorganisation gern von Fortschritten im Nuklearstreit und bei den Menschenrechten entkoppeln w¸rden, wollten Europaparlamentarier dieses Junktim nicht aufgeben.

Erwartungsgem”þ gingen in der Atomfrage die Meinungen auseinander. Die Diskussion zeigte, dass es hier derzeit beiden Seiten an Vertrauen mangelt. Die Versicherungen der iranischen Parlamentarier, dass sie aus religi–sen Gr¸nden Atomwaffen ablehnen, wurden zwar begr¸þt. Europaabgeordnete ”uþerten jedoch Zweifel daran, dass diese Sicht von der gesamten politischen F¸hrung des Irans geteilt wird. Die iranische Seite wiederum machte deutlich, dass sie aufgrund ihrer Erfahrungen mit nicht erf¸llten Atomvertr”gen mit dem Westen derzeit nicht glaube, auf eine Anreichung von Uran im eigenen Land verzichten zu k–nnen.

Ein weiteres Thema war die Menschenrechtssituation im Iran. Europaabgeordnete ”uþerten deutliche Kritik an Folterungen und Hinrichtungen, besonders von Minderj”hrigen und von Frauen, die des "Ehebruchs" beschuldigt werden. Die iranische Abgeordnete Aminzadeh verteidigte die strikte Gesetzgebung der Islamischen Republik in dieser Frage, zeigte sich aber grunds”tzlich bereit, bei der Aufkl”rung konkreter F”lle von Menschenrechtsverletzungen zusammenzuarbeiten.

Starke Gemeinsamkeiten gab es vor allem im Hinblick auf die regionale Sicherheitslage. Beide Seiten ”uþerten Besorgnis ¸ber die Sicherheitslage in Afghanistan und im Irak. Der Iraner Ahmadi regte eine "6+5"-Konferenz aller Nachbarn Iraks und der st”ndigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats an.

 

 

 

 

 

 

 


Insgesamt setzte der Besuch der Iran-Delegation ein positives Zeichen f¸r den gemeinsamen Dialog. Angelika Beer: "Unser erstes interparlamentarisches Treffen war ein groþer Erfolg. Zusammen konnten wir offen und im Detail alle wichtigen Themen der EU-iranischen Beziehungen diskutieren. Wir haben gemeinsame Interessen, aber auch Unterschiede festgestellt. Das ist eine gute Voraussetzung, um die Verbindung zwischen der EU und dem Iran weiter zu festigen. Auch in Zukunft werden wir unser Bestes tun, um unseren Dialog zu vertiefen und das gegenseitige Verst”ndnis und Vertrauen zu f–rdernì.

 

© 2004 - Angelika Beer, MdEP.
Dieser Text ist Teil des Internetauftritts von Angelika Beer, MdEP.
www.angelika-beer.de

 

TOP |


Zu diesem Artikel

Trotz Differenzen Vertiefung des Dialoges
» lesen