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Angelika Beer
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Munition in der Ostsee: EU-Abgeodnete verspricht Hilfe

von Curd T–nnemann

L¸beck ñ In der Diskussion um die Beseitigung von Kriegsmunition in Nord- und Ostsee fordert Angelika Beer (51), Europaabgeordnete und Ex-Bundesvorsitzende der Gr¸nen, jetzt die Einsetzung einer internationalen Kommission. ÑEs besteht ein multinationales Interesseì, sagte Beer den LN.
Bereits demn”chst wollen sich Vertreter der betroffenen Bundesl”nder Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Niedersachsen an einen Tisch setzen. ÑDas ist allerdings eine reine Runde auf Beamtenebene. Wir brauchen die Beteiligung von ausgewiesenen Expertenì, moniert Beer. Erst k¸rzlich hatte ein Torpedofund am Timmendorfer Strand (Kreis Ostholstein) f¸r Aufregung gesorgt. Kurdirektoren forderten das Kieler Innenministerium auf, die K¸ste im Interesse der Sicherheit von Einheimischen und Urlaubern systematisch von Minen, Torpedos und Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg zu r”umen. Auch vor Travem¸nde sollen in wenigen Metern Wassertiefe gr–þere Mengen konventioneller Kriegsmunition lagern, die m–glicherweise in den n”chsten Jahren giftige Stoffe abgeben. Erst vor Wochenfrist hatte sich auf Antrag der Gr¸nen der Bundestag mit diesen Altlasten besch”ftigt. Die Bundestagsfraktion verlangt ein –ffentliches Munitionskataster f¸r Nord- und Ostsee. Damit sollen auch Unf”lle einer Meldepflicht unterliegen.
Angesichts des Kompetenzgerangels zwischen Bund und L”ndern, wer f¸r die kostenintensive Beseitigung der Munitionsaltlasten zust”ndig ist, sagte Beer: ÑDer Bund steht schon unter Naturschutz-Gesichtpunkten in der Verantwortung. Ihm obliegt es auch, Technologien zu f–rdern, die eine Gef”hrdung f¸r die Umwelt erst verdeutlichen.ì Es k–nne nicht sein, so Beer, dass die Bundesregierung die Vernichtung chemischer Altlasten in Russland an Land finanziere, vor der eigenen Haust¸r in der Ostsee aber mit dem Argument, dass Meer werde das schon verkraften, unt”tig bleibe. Beer k¸ndigte an, auch mit der Kieler Landesregierung intensive Gespr”che f¸hren zu wollen. Die EU sei durchaus bereit, Mittel f¸r die Munitionsbeseitigung zu gew”hren, versprach sie. ÑDaf¸r muss es aber erst einen Plan f¸r die Beseitigung geben.ì Vom Kieler Europaminister Uwe D–ring (SPD) erwartet sie, dass er diesbez¸glich Ñendlich Druck auf seine Genossen in der Bundesregierung machtì. Auch Ministerpr”sident Peter Harry Carstensen (CDU) sollte sich der Gef”hrdung des Wirtschaftsfaktors Tourismus durch die verrottende Kriegsmunition bewusst werden.
Vor der deutschen Ostseek¸ste sind 14 gr–þere Fundstellen von Munition bekannt und in Seekarten eingetragen. Drei davon liegen in der L¸becker Bucht. Nach Einsch”tzung von Experten sind nach dem zweiten Weltkrieg 100 000 Tonnen konventioneller Munition im Meer versenkt worden, darunter mindestens 30 000 Seeminen. Die Kampfmittel enthalten Blei, Quecksilber und toxische Explosionsstoffe. Der Koblenzer Diplom-Biologe Stefan Nehring spricht von einer Ñtickenden Zeitbombeì.

L¸becker Nachrichten

 

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