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Angelika Beer
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taz nord: "Geheimnisvoll und explosiv"

30.01.2007

Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee: Hamburger Senat verheimlicht Unfallstatistik, behaupten die Gr¸nen

Der Hamburger Senat verheimlicht Informationen ¸ber Unf”lle in der Nord- und Ostsee mit Munitions- altlasten aus dem 2. Weltkrieg. Das behaupten der Hamburger B¸rgerschaftsabgeordnete Manuel Sarrazin und die schleswig-holsteinische Europa- parlamentarierin Angelika Beer (beide Gr¸ne). Das sei "unverantwortlich", finden sie, denn die explosiven oder chemischen Kampfstoffe "belasten nicht nur die Meeresumwelt, auch Menschen fallen ihnen immer wieder zum Opfer". Allein in D”nemark w¸rden j”hrlich etwa 20 Menschen durch Explosionen oder Vergiftungen verletzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Senat der Hansestadt hatte k¸rzlich in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage Sarrazins erkl”rt, ¸ber Munitionsaltlasten "keine zentrale Statistik f¸r alle Bundesl”nder" zu f¸hren. Eben dies sollte er aber seit ¸ber 50 Jahren gem”þ einer Absprache der L”nder tun. Das best”tigte jetzt Schleswig-Holsteins Innenminister Ralf Stegner (SPD) in einem Brief an Beer.

Schleswig-Holstein w¸rde "alle bekannten Unf”lle" mit Minen, Torpedos oder Giftgasgranaten an Hamburg melden, absprachegem”þ w¸rden die anderen Bundesl”nder ebenso verfahren, sagt Stegner. Deshalb sei in der Hansestadt "eine Datensammlung entstanden, die durchaus eine statistische Aussagekraft besitzt", schreibt Stegner.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der Ostsee auf Befehl der Alliierten mindestens 12.000 Tonnen chemische Kampfstoffe sowie unz”hlige Minen und Torpedos versenkt. "Sowohl intakte Munition als auch v–llig verrostete Geh”use, deren Kampfstoffe entwichen sind, sind vorhanden", heiþt es in einem Bericht des Bundesamtes f¸r Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) aus dem vorigen Jahr. Allerdings seien "die deponierten Mengen und die genauen Standorte nie wirklich untersucht worden".

Aus dem Jahr 2003 sind laut BSH 25 F”lle aktenkundig, in denen Fischer in ihren Netzen Munition aus dem Wasser gezogen haben. Noch Mitte Dezember 2006 wurden in der Kieler Bucht mehrere entdeckte Minen gesprengt. Nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) liegen in dem Gebiet noch etwa 90 weitere Torpedosprengk–pfe und Seeminen.

Beer und Sarrazin fordern nun Hamburg auf, "die L–sung des Altlastenproblems auf die Agenda der Europ”ischen Meerespolitik zu bringen". Gerade angesichts der geplanten Ostseepipeline zwischen Deutschland und Russland m¸ssten die Zahlen f¸r die deutschen K¸stenl”nder "auf den Tisch", meinen die Gr¸nen. Ohne Risikoanalyse drohe der Bau der Gasleitung "zum Himmelfahrtskommando" zu werden.

Sven-Michael Veit / taz nord

 

© 2004 - Angelika Beer, MdEP.
Dieser Text ist Teil des Internetauftritts von Angelika Beer, MdEP.
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