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Angelika Beer
MdEP

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Gespräche, Konferenzen und Bananen

Brüssel 03.-06.12.2006

Impressionen von einer Besuchsfahrt des Europäischen Parlaments

Wie kann man nur Anfang Dezember einen Brüssel-Besuch unter- nehmen? Das dicht gepackte Besuchs- programm würde von den kurzen und den zur Jahreszeit erwar- tungsgemä trüben Tagen schon ablenken. berhaupt Brüssel die Zentrale der Europäischen Union mitten in Belgien. Hatte ich nicht schon einmal in einem Leserbrief gefordert: Tod Brüssel, es lebe Europa? Und dabei an die Sagen umwobenen brüsselschen Verordnungen zum Krümmungsradius von Bananen oder Gurken gedacht.

Auf der Bahnfahrt nach Brüssel stellt sich heraus: Die Brüssel-Besuchsgruppe ist munter, bunt gemischt, ziemlich individualistisch und passt trotzdem gut zusammen. Schon Stunden vor der Ankunft werden Pläne für die gemeinsame U-Bahn-Nutzung geschmiedet. Die Unterkunft in einer Jugendherberge gerät, nun ja, ein wenig rustikal. Aber egal wir sind ja nicht wegen weicher Betten nach Brüssel gekommen, sondern um die Europäische Union anfassbar zu erleben.

Am nächsten Vormittag steht eine Führung durch das Europäische Viertel auf dem Programm. Wir treffen uns vor dem Parlamentssaal (dem zweiten neben dem in Straburg). Der Wind pfeift ein wenig, aber glücklicherweise regnet es nicht. Unsere Stadtführerin Eva bringt uns Europa in Brüssel näher. Da der alte Bahnhof, hier der Rat, dort die Kommission. Ob denn die geschwungene Form des Kommissionsgebäudes die dort arbeitenden EU-Bürokraten zum bekannten Brüsseler Krümmungsradius von Bananen oder Gurken verleitet hätten diese Frage ruft denn nur ein Schmunzeln hervor.

 

 

 

 

 

 

 

Am Nachmittag Besuch im Parlamentsgebäude. MdEP Angelika Beer, die uns eingeladen hatte, hat wenig Zeit. Sie begrüt uns, beantwortet einige Fragen - und muss schon wieder zum nächsten Gesprächstermin. Lässt uns aber einen EU-Beamten zurück, den offenbar keine Frage aus dem Konzept bringen kann. Dann ein Blick in den Parlamentssaal, in dem gerade niemand tagt. Rechts neben uns eine Besuchsgruppe aus Dänemark, links eine aus Spanien. Weiter gehts zu MdEP Hiltrud Breyer, grüne Fraktion und dort mit Verbraucherschutz, Chemikalien, Bioethik und weiteren Themen befasst. Sie berichtet von der Beratung über die EU-Chemikalienverordnung, die 12.000 Seiten umfassen soll. Wir bekommen eine Idee davon, dass sich die MdEPs sehr auf die ihnen zuarbeitenden Beamten verlassen müssen. Und wir hren von etwa 50.000 LobbyistenInnen, die in Brüssel arbeiten sollen. Zum Abschluss gibts einen Becher als Andenken mit der Homepage-Adresse unserer Gastgeberin.

Und dann der Hhepunkt des Besuchstages: der Besuch der Fraktionssitzung der Grünen Fraktion im Europäischen Parlament. Es wird über einen Antrag auf Englisch, Franzsisch und Deutsch diskutiert. Zwei oder drei DiskutantenInnen versuchen eine gemeinsame Linie zu finden. Die groe berraschung des Tages: Fraktionssitzungen laufen offenbar überall ähnlich ab.

Am nächsten Tag dürfen wir an einer Iran-Israel-Konferenz der Bll-Stiftung teilnehmen, wenn auch nur als ZuhrerInnen ganz hinten im Saal. Diskutiert wird auf Englisch. Vertreter aus Israel, dem Iran, den USA und aus Europa Angelika Beer für die Grüne Europa-Fraktion - versuchen, die atomare Frage für die Region zu entschärfen. Spannend: Die Vertreter der streitenden Länder sitzen zumindest zusammen auf dem Podium. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass man trotz allem miteinander redet. Und wer miteinander redet, sucht nach Wegen. Nach der Konferenz gibt es noch einen kleinen Imbiss. Manche nutzen die Gelegenheit zum direkten Dialog. Damit ist der zweitägige EU-Besuch in Brüssel fast zu Ende. Den Nachmittag haben wir noch, um Brüssel auf eigene Faust zu erkunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Am nächsten Tag auf der Bahnrückreise sind wir ziemlich erledigt. Und voller Eindrücke. Und auch manchem Verständnis. Zumindest wenn im Fernsehen die Gebäude der europäischen Institutionen auftauchen, sind sie nicht mehr fremd. Nicht alle meine Vorurteile konnten entkräftet werden, aber das Verständnis für die Europäische Union und ihr Wirken ist gewachsen. Es lebe Brüssel, mag ich jetzt auch nicht rufen. Aber die politische Einheit Europas weiter voran zu treiben, das ist immer noch eine Vision, die mehr als lohnenswert erscheint, also: Lang lebe Europa! Wenn ich's irgendwie einrichten kann, mchte ich auch sonst noch einmal nach Brüssel. Aber im Sommer und mit ein wenig mehr freier Zeit...

Text und Fotos von Michael Schaarschmidt

 

© 2004 - Angelika Beer, MdEP.
Dieser Text ist Teil des Internetauftritts von Angelika Beer, MdEP.
www.angelika-beer.de

 

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