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Angelika Beer
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Schülerpraktikantin aus Lübeck blickte hinter die Kulissen des Europˆ§ischen Parlaments

Brüssel, 22. - 26.01.2007

von Lara Labahn

Die EU - das ist für die meisten Leute eine Einrichtung, die ewig weit weg zu sein scheint. Das sind irgendwelche Leute in Brüssel und Straßburg, die wochenlang hitzige Debatten führen, die uns eigentlich alle betreffen - eigentlich. Aber wer weiß schon genau darüber Bescheid? Wer kennt die Organe der EU, kann den Unterschied zwischen Europˆ§ischem Parlament und Ministerrat benennen? Und wie hieß noch mal der neue deutsche EU-Parlamentsprˆ§sident? Da müssen viele Leute passen.
Und da auch im Schulunterricht das Thema EU nur am Rande gestreift wurde, stand es für mich keinen Moment zur Debatte, die Chance zu ergreifen und ein einwöchiges Praktikum in Brüssel zu machen. Mit 20 Mitschülern aus meinem Jahrgang reiste ich aus dem hohen Norden Deutschlands nach Belgien, um dort einen Blick hinter die Kulissen des EU-Parlaments zu werfen.

Als ich am Montagmorgen durch die rotierenden Drehtüren des Altero-Spinelli-Komplexes in das EU-Parlament trat, kam dies dem Eintauchen in eine fremde Welt gleich. Die weitlˆ§ufige Eingangshalle wimmelte von Menschen aller möglichen Nationen, Abgeordnete hasteten durch die Sicherheitskontrollen, die mich an einen Flughafen erinnerten. Über allem summten unzˆ§hlige geschˆ§ftige Stimmen - auf englisch, französisch, deutsch und anderen Sprachen, die ich nicht einmal identifizieren konnte.

Gerade als ich mich furchtbar klein und unwohl zu fühlen begann, tauchte ein Assistent von Angelika Beer auf - der Abgeordneten, in deren Büro ich eine Woche lang mein Praktikum machen sollte.
Ich bekam einen Ausweis mit Photo ausgestellt und als ich damit unbehelligt durch die Sicherheitskontrolle trat, überkam mich ein kurzes Gefühl von Privilegiertheit - was sofort verschwand, als ich mich im Erdgeschoss des Parlaments auf einem riesigen Flur wieder fand, auf dem die Menschen wie auf einer Autobahn in alle Richtungen eilten.

Ali, Angelika Beers Assistent, nahm sich die Zeit, mir das Parlament ein wenig zu zeigen. Ich durfte einen Blick in das Plenum werfen, den Saal, der alle Abgeordneten auf einmal fasst, besuchte die Bars und Cafˆ©s, in denen die Mitarbeiter ihre Pausen verbringen und staunte darüber, dass es hier einen Supermarkt, einen Souvenirladen und sogar ein Fitnessstudio gibt.

Meine erste Zeit im Büro von Angelika Beer verbrachte ich damit, mich über das Thema eines Ausschusses zu informieren, den ich am Nachmittag besuchen sollte und lernte schnell, dass Informationen ein ˆ§ußerst wichtiger Bestandteil des Alltags eines jeden Abgeordneten sind. Ich erkundigte mich nˆ§mlich mit Rücksicht auf die Druckerpatrone, ob ich wirklich einen 30 Seiten langen Bericht ausdrucken sollte und wurde als Antwort nur freundlich belˆ§chelt. So etwas steht hier auf der Tagesordnung.

Wenige Stunden spˆ§ter saß ich in meinem ersten Ausschuss, in der letzten Reihe, mit den schwarzen Übersetzungskopfhörern auf dem Kopf, und lauschte mit großen Augen den Diskussionen der Politiker. All das, was ich bis jetzt nur ausschnittsweise aus dem Fernsehen kannte, sah ich hier live.
In den nˆ§chsten Tagen lernte ich Dinge über die EU, die mir kein trockener, seitenlanger Aufsatz jemals hˆ§tte vermitteln können - und das nur, indem ich als Beobachterin durch das Parlament lief, die Assistenten von Angelika Beer befragte oder mich per Internet über Begriffe und Ablˆ§ufe informierte, die ich nicht verstand.

Wie selbstverstˆ§ndlich saß ich bald in der letzten Reihe der Ausschüsse, machte mir Notizen, eilte von einem Flügel des Parlaments in den nˆ§chsten und wühlte mich durch Pressemitteilungen, Berichte und Artikel.

Natürlich gab es da immer noch viele Dinge, die ich nicht verstand: All die Abkürzungen und Paragraphen, die die Abgeordneten verwenden, waren mir oft ein Rˆ§tsel. Doch dazu bin ich auch nicht nach Brüssel gekommen - ich wollte Eindrücke sammeln und das ist mir gelungen. Ich verfolgte Abstimmungen in den Ausschüssen, sah Herrn Steinmeier in natura, schrieb Protokolle zu dem, was ich gehört hatte, begleitete Angelika Beer zu einem Fernseh-Interview und verlief mich unzˆ§hlige Male in den Fluren des Parlaments.

Nach all diesen Erfahrungen werde ich bestimmt sehr viel intensiver verfolgen, was in der EU so vor sich geht - einfach aus dem Grund, dass ich die Ablˆ§ufe, die damit zu tun haben, nun viel besser verstehe. Ich bin sehr froh, dass ich diese Chance ergriffen habe und die Möglichkeit hatte, Angelika Beer und ihre Assistenten eine Woche lang als stille Beobachterin bei ihrer Arbeit begleiten zu dürfen. Jedem, der ein ˆ§hnliches Angebot bekommt, würde ich dringend empfehlen, diese Möglichkeit beim Schopf zu packen, um Einblicke in ein Geschehen zu erhalten, das immer so weit weg zu sein scheint und uns letztendlich doch alle betrifft. Ich bedanke mich bei Angelika Beer und ihrem Team für diese einmalige Gelegenheit.

Ach, und der neue deutsche EU-Ratsprˆ§sident heißt Hans-Gert Pöttering...

 

© 2004 - Angelika Beer, MdEP.
Dieser Text ist Teil des Internetauftritts von Angelika Beer, MdEP.
www.angelika-beer.de

 

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